Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Dipl.-Ing. Blanik!
Sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte!
Die Empörung der Bevölkerung bezüglich der Causa Möbelix in Lienz und Umgebung ist nach wie vor enorm. Wir, Ihre Bürgerinnen und Bürger, verstehen nicht, dass man 14 000 m² Wiesenfläche für einen Neubau versiegelt, während man im ursprünglichen Möbelix-Gebäude einen Leerstand erzeugt. Es wäre überdies die zweite Möbelhaus-Ruine an der B100! Dementsprechend viele Stellungnahmen gegen dieses Vorhaben sind daher bei Ihnen eingelangt, die nun in der nächsten Gemeinderatssitzung, am 21.6.2023 behandelt werden müssen.
Mit der Pleite von Kika/Leiner und der daraus folgenden Auflassung des Kika-Standortes in Nußdorf-Debant haben sich die Rahmenbedingungen noch einmal geändert. Bei nunmehr drei hintereinander liegenden Möbelhaus-Leerständen an der B100, ist eine Neuversiegelung von 14 000 m² Wiesenfläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite für ein weiteres Möbelhaus wirklich nicht mehr zu rechtfertigen!
Aufgrund dessen erreichten uns zahlreiche Mails aus der Bevölkerung mit der Bitte, die Anfrage an Sie weiterzuleiten, ob es nicht möglich wäre, den Möbelix in das nun bald leerstehende Kika-Gebäude zu übersiedeln. Die Fläche wäre sicherlich groß genug, um, wie vorgesehen, Lager und Verkaufsfläche des Möbelix hier unterzubringen! Eventuell ginge es sich sogar noch aus, eine Teilfläche des Areals für eine Qualitätsmöbel-Schiene zur Verfügung zu stellen!
Wir unterstützen dieses Anliegen, da es, aus unserer Sicht, viele Vorteile hätte:
- 14 000 m² Bodenfläche bleibt für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung intakt (hier könnten50 Tonnen Kartoffeln angepflanzt und somit etwa 1000 Familien mit einem Jahresvorrat versorgt werden)
- Es gäbe einen Möbelhaus-Leerstand weniger an der B100
- Es steht ein bereits bezugsfertiges Gebäude mit der für ein Möbelhaus passenden Infrastruktur zur Verfügung, das man nur leicht an den neuen Betreiber anpassen müsste
- Neben der Billigmöbel-Schiene stünde auch wieder eine Qualitätsmöbel-Schiene für die Osttiroler Bevölkerung zur Verfügung
Wir ersuchen Sie daher eindringlich, das Gespräch mit dem Bürgermeister und Gemeinderat von Nußdorf-Debant zu suchen und dieses Anliegen zu unterstützen!
Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, sehr wohl aber die Rahmenbedingungen in der Region schaffen, dass wir und nachfolgende Generationen mit den unweigerlich auf uns zukommenden Veränderungen bestmöglich zurechtkommen.
In Zeiten des Klimawandels ist es DAS Gebot der Stunde, möglichst viele intakte Natur- und Bodenflächen zu erhalten, um die Nahversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Rohstoffen gewährleisten zu können. Vitale, artenreiche Ökosysteme können Veränderungen besser abfedern, als geschädigte und an Arten verarmte. Die Kommunalsteuer für 20 Angestellte wiegt daher den Verlust an Grünfläche niemals auf! Abgesehen davon ist Geld ohne Grundlage an natürlichen Ressourcen nichts weiter als Metall und Papier!
Sie haben es aber in der Hand, die Weichen für eine lebenswerte Zukunft in Osttirol zu stellen, indem Sie unnötige Flächenversiegelung verhindern!
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Renate Hölzl, Obfrau, im Namen des Vereins Osttirol Natur
Der Appell wird unterstützt von den grünen Bäuerinnen und Bauern Tirols
unter Kammerrätin Brigitte Amort