Aus den Posts zum Artikel „Gutachten als Todesstoß für Kalser Kraftwerkspläne“ vom 11.8.2021 in Dolomitenstadt konnte ich entnehmen, dass es den Leserinnen und Lesern nicht klar ist, was an der Deutschen Tamariske (Myricaria germanica) so besonders ist.

https://www.dolomitenstadt.at/2021/08/11/kals-gutachten-als-gnadenstoss-fuer-kraftwerksplaene/

Hier der Versuch einer einfachen Erklärung:

Die Deutsche Tamariske ist vielleicht nicht die schönste Pflanze, die ihr jemals in eurem Leben gesehen habt, aber sie steht für etwas unvergleichlich Wertvolles und mittlerweile höchst Seltenes: für naturnahe, frei fließende Flüsse, die noch in der Lage sind, immer wieder neue Schotter-Sand-Inseln aufzuwerfen.

Die Tamariske ist nämlich eine Pionierpflanze, die diese neu entstehenden Flussinseln sehr schnell besiedeln kann. Sie wird mit der Zeit aber von konkurrenzstärkeren Gehölzen verdrängt und braucht dann wieder neue Inseln zum Besiedeln – und dies gewährleisten nur frei fließende Flüsse, da sie noch über ein natürliches Abflussregime und einen natürlichen Geschiebetransport verfügen! Daher gilt die Tamariske als Zeigerpflanze für naturnahe Flüsse. Durch den starken Verbauungsgrad unserer Flüsse gilt sie in Österreich mittlerweile als vom Aussterben bedroht. In einer nennenswerten Populationsgröße kommt sie nur mehr an der Isel und ihren Zubringern vor!

Tamarisken-Insel am Kalserbach bei Aufweitung Lana

Blühende Tamariske

Fruchtende Tamariske

Mag. Renate Hölzl

Kategorie
Tags